INTERVIEW

Zertifizierungen in der Interventionellen Radiologie

DeGIR-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Marco Das spricht im Interview er über die aktuellen DeGIR-Zertifizierungsangebote, die für 2025 geplanten Neuerungen, den Nutzen von Live-Webinaren und die Bedeutung kontinuierlicher Weiterbildung für Radiolog:innen. Ein Blick auf die vielfältigen Angebote zeigt, wie die DeGIR die Qualität und Sichtbarkeit der interventionellen Radiologie stärkt.

von DeGIR · 23. Januar 2025

Professor Das spricht auf dem RÖKO WIESBADEN 2024

Professor Das, welches Angebot von DeGIR-Zertifizierungen gibt es aktuell?  

Prof. Dr. Marco Das: Die DeGIR bietet seit vielen Jahren erfolgreich Zertifizierungen an, über die man sich persönlich seine Qualifikation in einem Modulsystem zertifizieren lassen kann. Dieses Modulsystem beinhaltet alle Aspekte der interventionellen Radiologie und gemeinsam mit der DGNR auch die interventionellen Verfahren der Neuroradiologie. Es gibt eine Basisqualifizierung (Q1) und eine Expertenzertifzierung (Q2). Die Modulzertifzierung bietet den großen Vorteil, dass man sich in Abhängigkeit der eigenen lokalen Gegebenheiten und Schwerpunkte zertifizieren kann. Darüber hinaus können die eigenen Zertifizierungen auch in Zentrumszertifzierungen eingebettet werden. Hier gibt es die Möglichkeit – analog zu den Modulen – sich nach Prüfung bestimmter Strukturmerkmale als DeGIR-Zentrum zertifizieren zu lassen. Des Weiteren ist die DeGIR Teil der Zentrenzertifzierung für Gefäßzentren gemeinsam mit der DGG und DGA sowie die Zertifizierung von Zentren für Dialysezugänge in Kooperation mit ClarCert (DGfN, DGA, DGG). 

Welche Angebote kamen 2024 neu dazu?  

Das: Neu ist im Jahr 2024 das DeGIR-Zentrum für Niere und Bluthochdruck dazugekommen. Die Datenlage hat sich bezüglich der interventionellen Behandlung von therapierefraktärem Hypertonus sehr positiv entwickelt und mit der DeGIR-Zertifizierung kann nun die Struktur und die Qualität der radiologisch interventionellen Behandlung nachgewiesen werden.  

Zusätzlich wurde eingeführt, dass für die Stufe 1-Zertifizierung (Q1) 16 strukturierte Unterrichtseinheiten aus DeGIR-Kursen notwendig sind. Dies hat den Hintergrund, dass die DeGIR mit strukturierten Inhalten maßgeblich zur geforderten Qualität in der Ausbildung beitragen möchte. Hierzu wurde neben praktischen Kursen, wie Simulator-Kursen, ein Onlineformat als Webinar zum ersten Mal eingeführt.  

Was ist der Vorteil von Live-Webinaren? 

Das: Der große Vorteil dieser Kurse ist, dass man in kompakter Form Wissen von Expert:innen vermittelt bekommt, welches sich sehr eng am IR-Curriculum orientiert, so dass relevante Inhalte klar vermittelt werden können. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit zur Interaktion und der Möglichkeit Fragen zu stellen. Anschließend sind die Inhalte auf Conrad weiterhin abrufbar und verfügbar.  

Was ist für 2025 geplant? 

Das: Auch in 2025 werden wieder Webinare stattfinden. Gleichzeitig finden Bestrebungen statt, weitere Zertifizierungen auf den Weg zu bringen. Insbesondere mit Hinblick auf die anstehende Krankenhausreform und damit verbesserter Sichtbarkeit der Radiologie.  

Warum ist es sinnvoll, dass sich immer mehr Radiolog:innen weiterqualifizieren? 

Das: Lebenslanges Lernen sollte in der Medizin selbstverständlich sein. Dies gilt auch für die interventionelle Radiologie. Mit Hilfe strukturierter Module, einem sorgfältig erarbeiteten Curriculum und inhaltlich gut durchdachter Kurse lassen sich die eigenen Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickeln und letztendlich auch zertifizieren. Mit der Zertifizierung können wir nach außen eine hohe Qualität nachweisen und diese gleichzeitig auch berufspolitisch darstellen, dass wir eine flächendeckende qualifizierte Versorgung mit den Fähigkeiten der interventionellen Radiologie abbilden können. 

Danke für das Gespräch! 

Prof. Dr. Marco Das ist Chefarzt für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Helios St. Johannes Klinik in Duisburg und Vorstandsmitglied der DeGIR. 

Weitere Informationen zum Thema Zertifizierungen bei der DeGIR finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Lenkungsgruppe Zertifizierung, deren Leiter Professor Das ist, finden Sie hier.