Kurz vorgestellt

Lenkungsgruppe „Frauen in der IR“

Erfahren Sie interessante Hintergründe und erste Pläne aus der Lenkungsgruppe "Frauen in der IR" (Leitung: Dr. Mareike Franke).

von Seda Altunoglu · 26. April 2023

Warum gibt es die Lenkungsgruppe? 

Derzeit beträgt der Frauenanteil unter den DeGIR-Mitgliedern 14% – demgegenüber steht ein Frauenanteil unter den Medizinstudierenden von weit über 50%. Auch in der veröffentlichten Liste der Zertifikatsinhaber der DeGIR Stufe 2 finden sich nur sehr wenige weibliche Vornamen. Somit kann man erkennen, dass die Interventionelle Radiologie bezüglich der Rekrutierung des ärztlichen Nachwuchses das volle Potenzial noch nicht ausschöpft und es offensichtlich Vorbehalte der jungen Kolleginnen gegenüber der IR zu geben scheint. Die Lenkungsgruppe „Frauen in der IR“ möchte ergründen, wodurch der niedrige Frauenanteil begründet ist und möchte helfen, diese Vorbehalte abzubauen.

Was sind die langfristigen Ziele der Lenkungsgruppe?

Die langfristigen Ziele sind die Stärkung der IR durch eine optimale Ausnutzung des weiblichen Talentpools und somit Erhöhung des Frauenanteils in der IR. Denn die flächendeckende interventionell-radiologische Versorgung in Deutschland mit einem strukturell immer weiter zunehmenden Bedarf an interventionell-radiologischen Leistungen kann nur gewährleistet werden, wenn wir den gesamten Talentpool der angehenden und jungen Ärzte und Ärztinnen optimal nutzen. Diese zunehmende 
„Man-“ bzw. in diesem Zusammenhang „Womanpower“ kommt dem gesamten Fachgebiet und – durch eine bessere Personaldecke und somit ein besseres Angebot in der Breite – auch den Patientinnen und Patienten zugute.

Gibt es bereits erste Projekte und/oder konkrete Maßnahmen aus der Lenkungsgruppe?

Zunächst einmal soll ergründet werden, ob und wenn ja warum junge Kolleginnen Vorbehalte gegenüber diesem tollen und vielfältigen Fachgebiet haben, um diese dann abzubauen. Hierfür gibt es schon folgende konkrete Projekte:

Wir möchten vorerst etwas darüber erfahren, welche Hindernisse und Probleme Interventionalistinnen und Interventionalisten begegnen und ob sich die Situation von Frauen und Männern dabei unterscheidet. Hierbei wollen wir auch die Situation der forschenden Kolleginnen und Kollegen in der IR betrachten. Durch die Auswertung eines von uns erstellten Fragebogens erhoffen wir uns neue Impulse und Erkenntnisse für die Arbeit der Lenkungsgruppe. Die Ergebnisse unserer Auswertung möchten wir demnächst veröffentlichen.


Darüber hinaus haben wir ein Forum „Frauen in der IR“ gegründet, in dem sich Interventionalistinnen (und auch Interventionalisten) austauschen, Ideen zur Stärkung der IR zusammentragen und diskutieren können. Dieses Forum findet sich in einem slack-Workspace. Slack ist eine kostenlose und mittlerweile weit verbreitete Kommunikationssoftware, in der sich beigetretene „Teammitglieder“ austauschen und zusammenarbeiten können, indem sie beispielsweise Links und Dokumente teilen. Man kann innerhalb des Workspace auch kleinere Gruppen für die Diskussion von speziellen Themen, sogenannte Channels, bilden. Wir möchten auch regelmäßige Treffen mit den Mitgliedern des Forums initiieren. Selbstverständlich würden wir uns auch wünschen, dass nicht nur Interventionalistinnen hier diskutieren, sondern, da es um die Stärkung der IR geht, auch männliche Kollegen Ideen einbringen.

Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann können Sie über nachstehenden Link ganz einfach dem Forum beitreten: https://join.slack.com/t/forumfraueninderir/shared_invite/zt-sk7w9vis-Y3buAdwSF8pb_ath3tjMQg

Um Interventionalistinnen als Vorbilder zu präsentieren und sichtbarer zu machen, möchten wir gerne am Podcast „RADiversum“ der Kommission Diversity@DRG mitarbeiten und Podcast-Folgen beitragen, in denen wir Interventionalistinnen interviewen, um deren Werdegang zu beleuchten.
Es gibt natürlich noch weitere spannende Ideen und Kooperationspläne, die noch in der Planung sind.