DeGIR-Registerdaten 2025

Interaktive Deutschlandkarte

Die Interventionelle Radiologie (IR) ist weitgehend unbekannt, sowohl in ihrem Methodenrepertoire als auch in ihrem Aufgabenspektrum, das von vaskulären und onkologischen Eingriffen bis zur Schmerztherapie reicht.

von Melek Mirzanli · 28. Oktober 2024

Die Interventionelle Radiologie (IR) ist nach wie vor ein weitgehend unbekannter Fachbereich. Dies betrifft sowohl das vielfältige Spektrum der Methoden als auch das breite medizinische Aufgabengebiet, das von vaskulären und onkologischen Eingriffen bis hin zur Schmerztherapie reicht.

Die Gründe hierfür sind vielfältig: Häufig werden Leistungen der Interventionellen Radiologie (IR) anderen medizinischen Disziplinen zugerechnet. Hinzu kommt, dass nicht alle Interventionen ausschließlich von der IR erbracht werden – so werden etwa PTAs auch in der Gefäßchirurgie und Angiologie durchgeführt. Erschwert wird die Situation durch die geplante Krankenhausreform, die tiefgreifende Veränderungen im DRG-Abrechnungssystem, die Einführung von Leistungsbereichen und -gruppen sowie umfassende Transparenzanforderungen für Kliniken vorsieht. Da bislang keine eigene Leistungsgruppe „Interventionelle Radiologie“ vorgesehen ist, bleibt die IR als eigenständige Leistungserbringerin unberücksichtigt.

Als Fachgesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie möchten wir diese Situation aktiv verändern! Wir vertreten die Interessen der IR gegenüber benachbarten Disziplinen, führen Gespräche mit Kostenträgern und engagieren uns auf politischer Ebene. Dabei zeigt sich immer wieder: Um neben den etablierten, bettenführenden und abrechnungsberechtigten Fachdisziplinen wahrgenommen zu werden, ist es entscheidend, unsere Rolle in der Patientenversorgung durch aussagekräftige Fallzahlen zu belegen.

Die beste Möglichkeit, die Sichtbarkeit der IR zu erhöhen, bietet das DeGIR-Register. Ursprünglich ins Leben gerufen, um die Qualitätssicherung zu unterstützen, hat es sich zunehmend zu einem wichtigen berufspolitischen Instrument entwickelt, das die wachsende Bedeutung des Fachgebiets IR in der Patientenversorgung – auch aus ökonomischer Perspektive – unterstreicht.

Insgesamt wurden im Jahr 2023 mehr als 205.000 Eingriffe/Interventionen im DeGIR-Register dokumentiert. Damit ist unser bisheriger Höchststand erreicht. Unser Dank gilt den über 320 Kliniken für ihre Dokumentationen! Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssicherung, zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung und nicht zuletzt zur Sichtbarkeit der Interventionellen Radiologie. 

Nichtdestotrotz – in der Realität wird in Deutschland ein Vielfaches dieser Leistungen erbracht. Daher möchten wir eindrücklich bitten, das DeGIR-Register als unser wichtigstes berufspolitisches Instrument wahrzunehmen und intensiv zu nutzen! Publikationen aus dem Register sind erforderlich, um die Datenqualität sowie die hohe Qualität unserer Arbeit zu demonstrieren und in den politischen Raum zu kommunizieren! Jeder Register-Teilnehmende ist daher herzlich eingeladen, Daten aus dem Register zu beantragen, um diese für eigene Publikation zu verwenden. 

Da wir alle in unseren Eingriffsräumen hervorragende Arbeit leisten sollten wir alle gemeinsam und laut, durch unser Register unterstützt, darüber sprechen. Dies gilt lokal, regional, auf Länderebene, aber auch in der Bundespolitik. Bitte geben Sie alles ein, egal ob Brustbiopsie, CT-gesteuerte Ablation oder Aortenstents – jeder Eingriff zählt! Wenn wir eine kritische Masse an Eingriffen erreichen, können wir unsere Relevanz in der Patientenversorgung viel besser demonstrieren.  

Vor diesem Hintergrund planen wir für das Jahr 2025 eine interaktive Deutschlandkarte mit den Leistungszahlen der an dem DeGIR-Register teilnehmenden Kliniken – normiert auf die Bettenzahl des Hauses.

Wir bedanken uns herzlich für Ihre Unterstützung in dieser spannenden Zeit!